
Ich erwische mich dabei, dass ich wieder einen Schnitt entdeckt habe, den ich unbedingt nähen möchte. Das Foto, das mich dazu inspiriert hat (meist auf Instagram gesehen), landet im Ordner "Nähinspirationen" und ich beginne, mir vorzustellen, wie ich es fertig in meinen Händen halte und es von mir getragen wird. Dass schon fünf andere Projekte darauf warten, endlich angefangen zu werden, ignoriere ich einfach. So geht es mir seit diesem Jahr. Dementsprechend kaufe ich auch die Schnittmuster ein und bestelle nach und nach die Stoffe, sobald ich dazu komme, mit einem neuen Projekt zu beginnen.
In den letzten Tagen wollte ich es mal genauer wissen, wie viel Geld ich denn wohl für dieses tolle Hobby ausgebe. Also suchte ich in meinem E-Mail-Postfach nach Bestellbestätigungen in diesem Jahr und schrieb alles auf, sortiert nach Stoff- und Schnittmusterkäufen. Und dafür, dass es erst Februar ist, war es schon ganz schön viel... Aber was soll ich auch tun, wenn ich zurzeit so viele schöne Schnitte finde? Es gibt nämlich auch Zeiten, in denen ich so gar nichts sehe, das mich anspricht und dann bleibt die Nähmaschine viele Tage ausgeschaltet und dem Hobby Nähen wird nicht wirklich nachgegangen. Ich spare dann zwar Geld, fühle mich aber dafür an einigen Tagen unausgeglichen, wenn ich nichts Kreatives mache.
Eines meiner Jahresvorsätze zu diesem Hobby war es, dass 1. mein Nähplatz am Ende des Tages aufgeräumt wird (ich muss gestehen: jetzt gerade ist er unordentlich... Aber hin und wieder halte ich mich auch daran!) und 2., dass ich das Nähen mehr genieße (bin nur ich es, die den Klang der Nähmaschine mag?) und mich nicht so "beeile". Denn oft ist es so, dass ich ungeduldig werde, wenn mir irgendetwas zu lange dauert und dann arbeite ich ungenau und schlampig, was ich dann später bereue.
Außerdem habe ich mir schon länger vorgenommen, mir zwischen den Nähprojekten etwas mehr Zeit zu lassen, damit ich mich länger über die fertigen Sachen freuen kann. Ich erinnere mich noch an das allererste Kleidungsstück. Ich war so stolz und so glücklich über den Cardigan, dass ich ihn mir an den Griff meiner Schranktür gehängt habe, damit ich es immer als erstes sehe, wenn ich morgens aufgewacht bin. Der Anblick hat mich einfach nur erfreut :). So eine Euphorie hielt immer kürzer an oder war kaum noch da. War das eine Kleid fertig, hab ich schon begonnen, das Nächste zu nähen, ohne es überhaupt richtig auf mich wirken zu lassen bzw. die ganze Arbeit und Stunden zu schätzen, die ich damit verbracht habe, es fertigzustellen. Und das wollte ich gerne ändern, was in letzter Zeit gut geklappt hat (angefangen mit meinem Mantel Tiffany und den Spitzenhöschen). Ich hoffe, es bleibt so, denn es ist doch viel schöner, wenn man sich länger an einer Sache erfreuen kann, oder?
Wie ist es bei euch? Habt ihr (zu) viel auf eurer To-Sew-List stehen oder fehlt es euch oft an Inspirationen? Gebt ihr auch so viel für Stoffe und Schnittmuster aus?
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