
Nach all den russischen Schnittmustern war es mal Zeit, wieder einen französischen Schnitt zu nähen! Ich hatte ja schon mal erwähnt, dass ich diese sehr gerne mag und habe mich daher umso mehr
gefreut, ein Kleid gefunden zu haben, mit dem ich meine Sommergarderobe erweitern kann. Es ist das Kleid Portofino von Apolline Patterns. Ein traumhafter Schnitt mit Volants, die den Ausschnitt schmücken und den man direkt mit Sommer,
Leichtigkeit und Eleganz verbindet. Dadurch, dass es nur schmale Träger und einen tiefen Rückenausschnitt hat, ist es perfekt für heiße Tage!
Der Stoff

Der Stoff sollte ein Muster haben, denn die letzten Projekte waren immer nur einfarbige Sachen, was ich sehr gerne mag, aber das Kleid brauchte etwas Sommerlicheres. Die Suche nach einem perfekten Stoff gestaltete sich aber echt schwer, weder online noch in Stoffläden wurde ich fündig.. Auf Cousette, einer französischen Seite für Stoffe und andere Kurzwaren, gab es aber dieses ganz bestimmte Muster, das aber einige Wochen ausverkauft war. Ein ganz blass pfirsichfarbener, 100 %-iger Viskosestoff mit grünen und rosanen Aquarellblättern. Alle zwei Tage schaute ich nach, ob er nun endlich erhältlich ist. Und nach einer gefühlten Ewigkeit sah ich dann endlich den Instagrampost dazu, dass er wieder vorrätig ist. So hatte es zwei Monate gedauert, bis ich endlich anfangen konnte, das Kleid zu nähen.
Mit dem Stoff bin ich sehr zufrieden. Bei Viskose habe ich oft die Befürchtung, dass er schnell knittert, was hier aber überhaupt nicht der Fall ist. Auch nach einer Autofahrt gibt es sehr wenige bis kaum Falten.
Das Schnittmuster

Es ist mein erster Schnitt von Apolline Patterns. Immer wieder sah ich Bilder von den wunderschönen Sachen von Estelle, ich hatte jedoch nie dieses Verlangen, eines ihrer Schnitte auszuprobieren. Bis ich mir das Kleid Portofino genauer angesehen habe und mir dachte, dass es ein tolles Sommeroutfit wäre.
In den letzten Monaten habe ich mich viel mit den russischen Schnittmustern von Vikisews beschäftigt, daher war es eine kleine Umgewöhnung, mit einem anderen Label und einer französischen Anleitung zu nähen. Ich kann euch aber sagen, dass man mit dem Google Translator viel besser französische Texte übersetzen kann. Außerdem gibt es ein Video, in dem Estelle zeigt, wie sie ihr Kleid näht. Der Schritt, das Gummiband einzunähen, weicht jedoch von der Anleitung ab.
Das E-Book kostet 9 € und das Tolle ist, dass man die Ränder der ausgedruckten Seiten nicht ausschneiden muss. Man legt sie einfach direkt nebeneinander und klebt sie zusammen. Das spart etwas Zeit :).
Die Anleitung ist verständlich, wenn auch nicht ganz so detailliert. Auf Nachfrage habe ich aber direkt eine Antwort dazu bekommen, wie breit und lang Gummi- und Schrägband für die Taille sein müssen.
Außerdem hat sich ein kleiner Fehler beim Lageplan für den Zuschnitt eingeschlichen: Beide Träger wurden auf einem doppellagigen Stoff gelegt, d. h., man hätte am Ende 4 statt 2.
Details


Auf dem Foto von Estelle, der Gründerin von Apolline Patterns, hat das Kleid Knöpfe, die mit demselben Stoff vom Kleid bezogen sind. So wollte ich das auch gerne, denn damit sieht es noch mal
harmonischer und feiner aus. Dafür habe ich
überziehbare Knöpfe von Prym gekauft. Es war etwas fummelig und das Ergebnis ist nicht perfekt, aber es fällt zum Glück nicht so auf. Diese sind auch nur Zierde, es sind keine Knopflöcher
angenäht. Auf dem Bild seht ihr das, was ich benutzt habe. Es reicht aber, wenn ihr nur die überziehbaren Knöpfe (rechts auf dem Bild) kauft, das nötige Werkzeug dazu wird mitgeliefert, was ich
nicht wusste und daher hatte ich extra dazu das Werkzeug (links auf dem Bild) gekauft.
Ansonsten hat das Kleid eine elastische Taille, da ein Gummiband eingenäht wird, das durch ein eingenähtes Schrägband gezogen wird. Letzteres kann man natürlich gut selbst machen, ich war aber zu
faul und habe mir welches mit einer Breite von 3 cm gekauft (an jeder Seite 1 cm gefaltet). Mein Gummiband war 1 cm breit, ich habe es aber in der Hälfte durchgeschnitten, damit man es besser
durch das Schrägband ziehen kann. Irgendwie hatte ich ein wenig Probleme damit und das Gummiband, das eigentlich so lang wie mein Hüftumfang war, hatte ich am Ende um viele Zentimeter gekürzt,
weil es rausgeschaut hat.
Der Saum wurde mit einer Moskauer Naht genäht, was ich immer bei so feinen Stoffen empfehlen kann! Unter der Rubrik "Anleitung" habe ich übrigens Schritt für Schritt beschrieben, wie das funktioniert :-).


Fazit
Ich liebe es, das Kleid zu tragen! Vor allem mag ich den Gedanken, dass es nicht nur ein französischer Schnitt, sondern auch ein Stoff aus Frankreich ist. Leider gibt es nur nicht ganz so viele heiße Tage hier, aber es bleibt immerhin etwas Besonderes :-). Und bis auf das kleine "Problem" mit dem Gummiband, gab es auch keine wirklichen Schwierigkeiten, es zu nähen.
Es folgen nun noch weitere Bilder von dem Shooting. Ich wünsche euch viel Spaß beim Anschauen und vielleicht Inspierieren lassen!






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Kerstin (Donnerstag, 27 August 2020 12:49)
Wow, unglaublich wie viel Arbeit du dir hier machst. Schöne Website und toller Beitrag. Sehr informativ. LG Kerstin von Created by Kerstin Schauer
Lalu (Samstag, 29 August 2020 08:33)
@Kerstin: Vielen lieben Dank, freue mich sehr über deinen Kommentar und dass du dir den Blog angesehen hast :-)