· 

Grüne Leinenjacke für lauwarme Sommerabende

Nach fast vier Wochen melde ich mich endlich mit einem neuen Blogbeitrag zurück! Leider habe ich in letzter Zeit kaum Zeit gefunden zu nähen und bis auf einen Babyschlafsack für meinen Neffen, der Ende September/Anfang Oktober auf die Welt kommt, habe ich es nur geschafft, diese grüne Leinenjacke zu nähen. Und darüber möchte ich euch heute etwas erzählen :)


(Stoff-) Liebe auf den ersten Blick

Mitte Juli war ich nach einer Ewigkeit wieder in meinem Lieblingsstoffladen: Stoff & Stil. Bis zu meinem Umzug nach Österreich kannte ich nur die Filiale in Dortmund. Da wir aber gerade in München waren, konnte ich nicht anders, als dort kurz vorbeizuschauen, denn ich war noch auf der Suche nach einem Stoff für ein Kleid und eine kurze Hose, für die ich hoffentlich ganz bald Zeit finde. Und obwohl die Stoffauswahl dort RIESIG ist, wurde ich nicht fündig.. Bis ich diesen Leinenstoff in der Farbe "Staubgrün" an der Puppe gesehen habe, der zu einem Kimono genäht wurde. Ich habe mich direkt darin verliebt und habe überlegt, was ich daraus machen könnte. Es sieht mir eigentlich nicht ähnlich, einen Stoff mitzunehmen, ohne genau zu wissen, was daraus werden sollte, aber ich hatte schon länger den Wunsch, mir etwas aus Leinen zu nähen und dies war anscheinend der richtige Moment dafür, ihn einfach zu kaufen. 2 Meter würden reichen, dachte ich  mir. Das Tolle ist, dass beim Zuschnitt des Stoffes ein Etikett draufgeklebt wird mit der genauen Zusammensetzung, Farbe, Waschempfehlung und sogar einen Vorschlag für einen passenden Garn.

 

Was mir richtig gut gefällt, ist, dass es kein 100 %-iger Leinenstoff ist, sondern einen Viskosesanteil hat, was es etwas weicher macht und weniger knitteranfällig.


Der Schnitt

Nach dem Waschen und Aufhängen habe ich mir dann mal endlich Gedanken gemacht, was es für ein Schnitt werden sollte. Ein Leinenkleid fänd ich schön.. Aber einen passenden Schnitt habe ich nicht gefunden. Da ich ja bekanntlich ein großer Fan von Vikisews-Schnitten bin, wolte ich mal dort nachschauen und plötzlich fiel mir diese eine Jacke ein, die mein erstes Interesse an dem russischen Schnittmusterlabel geweckt hat. Bis heute hatte sie es aber nicht auf meine Nähliste geschafft. Wenn ich noch nicht ganz überzeugt bin, schaue ich mir unter den Hashtags immer an, wie die Kleidungsstücke an anderen aussieht. Und bei der Jacke Selena haben einige sogar ebenfalls einen Leinenstoff dafür gewählt, was mir gut gefallen hat. Also entschied ich mich dafür!

 

Es ist eine locker geschnittene Wickeljacke, die mit einem Gürtel zusammengebunden wird. Sie hat weite Ärmel mit einer überschnittene Partie, und erinnert ein wenig an eine kurze Kimonojacke. Außerdem hat sie eine Ausschnittblende, die mit Ziernähten, bestehend aus vier senkrechten Linien im gleichen Abstand, versehen wird.

 

Laut Anleitung wird 1,70 m Stoff benötigt. Gut, dass ich genug gekauft hatte. Dazu wird noch etwas Vlieseline für die Ausschnittblende und den Gürtel, wovon ich noch Reste zu Hause hatte.


Stoff- und Schnittfazit

Ich bin sowohl vom Schnitt als auch vom Stoff mehr als begeistert und freue mich, dass ich so gute erste Erfahrungen mit einem Leinenstoff machen konnte! Für die Verarbeitung empfehle ich eine Overlockmaschine, da die Kanten ausfransen und es innen einfach schöner aussieht. Wer einen Leinenstoff aus 100 % Flachs hat, dem empfehle ich, das Kleidungsstück vor dem Bügeln etwas mit Wasser zu besprühen .

 

Ich finde, es ist eine tolle Jacke, die man im Frühling, aber auch an lauwarmen Sommerabenden tragen kann.

 

Inzwischen war ich übrigens das erste Mal in diesem Jahr in meiner Heimat (Dortmund) und musste unbedingt noch mal den gleichen Stoff, jedoch in der Farbe "Staubaqua", kaufen. Mal schauen, ob ich nicht einfach noch mal so eine Jacke nähe oder in nächster Zeit einen anderen schönen Schnitt finde :)

Kommentar schreiben

Kommentare: 0